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Bernhard Warter

Rosen lieben es bunt und blumig

Aktualisiert: 17. Juni 2019

Irgendwie können wir uns gar nicht satt sehen, an der Blütenpracht unseres Rosengartens. Wir haben sie nie gezählt, die vielen Sorten. Jede für sich hat ihren Charme und Charakter. Manche Rosensorten betören mit ihren satten Farben andere mit ihrem üppigem Duft.


Rosengarten

Es ist kein Geheimnis, Rosen geht's um Aufmerksamkeit. Nicht unbedingt um unsere, sondern um die der Insekten. Rosen lieben Bienen. Aber was sich so hübsch zeigt und so gut riecht, das ist natürlich auch interessant für andere, beispielsweise für Blattläuse.


Als wir vor nun fast 15 Jahren unsere ersten eigenen Rosen setzten, waren diese Biester – gemeint sind die Läuse – so etwas wie der Staatsfeind Nr.1 in unserem Garten. Wir taten alles um sie loszuwerden. Ich mag´s gar nicht erzählen, zu welchen Mitteln wir griffen.


Natürlich war immer alles Bio was wir versprühten. Selbstverständlich nahmen wir nie was von dem ganz argen Zeug. Irgendwann kam ich darauf, dass es eigentlich genügt, einfach nur Rapsöl zu sprühen. Die Laus mag ölig und fettig überhaupt nicht und vertschüsst sich gern.


Wenn ihr es mal probieren wollt, hier das Rezept zum "Nachsprühen": 50 % Biorapsöl, 50 % Wasser, das Ganze kräftig schütteln – that´s it.


Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Wieder mal nachlässig mit dem Sprühen, da bemerkte ich, dass die Läuse gar nicht daran interessiert sind eine Ewigkeit zu bleiben. Die verschwinden oft so schnell wie sie gekommen sind. Ich fragte mich: was geht da eigentlich ab in der Beziehung zwischen Rose und Laus?


Jetzt wird's ein bißchen komplexer, doch ich versuch es kurz zu machen. Die Laus hat sehr eigenartige Freunde. Welche, die haben sie zum Fressen gern und andere, die sie eigentlich nur ausnützen möchten. Ganz blöd ist, wenn man das Gleichgewicht dieser "Freundschaften" durcheinander bringt.


Zum Beispiel: der Ohrenkriecher (wie er bei uns heißt) oder der Marienkäfer. Beide sehen die Blattlaus als willkommene Delikatesse. Sprühst du die beiden gleich mit in den Gifttod, dann hast du spätestens im Folgejahr ein noch größeres Problem. Du unterstützt damit die ausnützerischen Ameisenfreunde. Die haben nämlich Geduld und bereiten sich ganz ungeniert aufs große Läuse-Melken im nächsten Frühjahr vor.


Wir wollen es vielleicht nicht glauben, die Natur weiß sich schon selbst zu helfen. Und die Lösung ist relativ einfach. Denn, seit wir unseren Garten "biodivers" führen (unsere Nachbarn nennen es vielleicht "gschlampert"), ist das "Lausproblem" Geschichte.


Natürlich kommen ein paar Läuse. Die halten sich aber so sehr im "Rahmen", dass ich mir keine Sorgen mehr machen muss. Dafür ist unser Garten voll von Käfern, Schmetterlingen, Bienen, Hummeln, sogar Ameisen haben sich mit ihrem Haufen angesiedelt. Alles funktioniert in perfekter Koexistenz.


Zurück zu den Rosen: Die lieben es eindeutig bunt und blumig.


Rosen schätzen es garnicht nur unter ihresgleichen zu sein. Die Rosen mögen den Wettstreit mit den anderen Pflanzen im Garten. Das macht sie stärker und festigt ihre Abwehrkräfte – auch gegen Läuse. Die guten Rosen müssen sich zwar ein bißchen mehr anstrengen um Biene und Co zu gefallen, dafür duften sie noch intensiver und erscheinen irgendwie auch bunter.


Und hier ein Blick in unseren Rosengarten. Aufgenommen heute am Vormittag.





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